In Nepal ist die Solareinstrahlung doppelt so hoch wie in der Schweiz, die Dörfer sind teilweise sehr abgelegen und die zentrale Stromversorgung lückenhaft. Diese Voraussetzungen sind ideal für die dezentrale solare Energieversorgung speziell für die hoch gelegenen Bergregionen Nepals.
Im Oktober 2019 waren die beiden NepalTara Mitglieder, der Solarspezialist Walter Mikesch und die Präsidentin des Vereins, Yvonne Koch, gemeinsam in Nepal, um einen ersten Eindruck von der Energiethematik zu erhalten.
Folgende Projekte sind nun dabei, sich zu konkretisieren:
Während zwölf Tagen sind Walter und Yvonne mit zwei Einheimischen und drei Pferden durch den sehr abgelegenen, an Tibet grenzenden Distrikt Dolpo getrekkt. Strassen gibt es dort noch praktisch keine, die Beiden waren auf kleinen Bergpfaden zu Fuss oder hoch zu Ross unterwegs. Mitgeführt haben sie vier Solarpanels und Batterien, um diese in der sehr hoch gelegenen Region auszuprobieren.
Im Vorfeld wurden die Beiden von zwei abgelegenen, sehr bedürftigen Bergdörfern angefragt, ob sie ihre spärliche Energiesituation analysieren und ihnen eine Verbesserung bringen könnten.
1. Das Dorf Parlä ist auf über 3000 m gelegen und in etwa drei Stunden nur zu Fuss steil bergauf erreichbar oberhalb des tösenden Flusses. Die rund 70 Familien sprechen tibetisch und gehören der Bön – Religion an, der bis im 8. Jahrhundert vorherrschenden Religion der Tibeter. Heute noch sind viele animistisch-schamanische Rituale wichtig in ihrem täglichen Leben. Vor allem die ärmsten dieser Familien wollen wir mit Solarenergie versorgen, damit sie zumindest verlässliche elektrische Energie haben, um ihre spärlichen Behausungen etwas beleuchten können.
2. Das Dorf Kalang ist ein fernab der Hauptrouten gelegenes Bergdorf auf 4100 m Höhe mit rund 30 aufgeweckten und freundlichen Familien. Im Winter fällt viel Schnee und die Temperaturen sinken bis auf -30 Grad. Einige der Familien haben überhaupt kein elektrisches Licht, die einzige Heizung ist das Kochfeuer. Erschwerend dazu kommt noch die Holzknappheit, da das Dorf schon oberhalb der Baumgrenze liegt. Die Bevölkerung wünscht sich so sehr Energie für die Beleuchtung und ein bisschen Wärme für die bitter kalten Winternächte.
Wir planen, im Herbst 2022 die beiden Dörfer wieder zu besuchen und mit Solarpanels und -batterien auszurüsten.
Zusätzlich planen wir in weiterer Zukunft ein nachhaltiges Permakultur - Konzept mit Anbau von Gemüsen, Früchten, Heilpflanzen, und auch Bäumen für die Holzgewinnung.
Für diese und auch weitere Solar – Projekte in der Himalaya Region Dolpo suchen wir finanzielle Unterstützung von Personen wie auch von Firmen, die der nepalesischen Bergbevölkerung helfen möchten, ein menschenverträgliches Leben zu führen
In der Hauptstadt Kathmandu wollen wir folgende Solarprojekte realisieren:
- Ausrüstung eines kleinen Guesthouses mit Solarenergie als Beispiel dafür, wie man einen solchen gastronomischen Betrieb mit verhältnismässig geringem Aufwand komplett mit Solarenergie betreiben kann.
- Ausbildung von sogenannten Solarfrauen, welche in ihren abgelegenen Dörfern Solarenergie installieren, und somit ihren Lebensunterhalt verdienen und Ihre Familien ernähren können.
- Ausrüstung von Tuk-Tuks mit Solarenergieanlagen, damit diese energieeffizient, sparsam und umweltschonend Ihre Fahrgäste in Kathmandu transportieren können.