Die Situation in Nepal ist momentan sehr schwierig. Zwischen März und September wurde das gesamte Leben in Nepal durch den Lockdown praktisch stillgelegt. Seit Mitte September sind Restaurants, Hotels etc. zwar wieder offen, jedoch nur zu etwa 5% belegt.
Die Corona – Infektionszahlen steigen ständig. Momentan sind es etwa 4'000 – 5'000 pro Tag. Fast in jedem zweiten Haushalt ist jemand mit Corona infiziert. Die Spitäler sind überfüllt, die sanitäre Versorgung ist katastrophal und die Regierung bietet keine kostenlosen Corona–Tests mehr an... Die WHO unterstützt Nepal vor allem im medizinischen Bereich in Form von Testmaterial, Masken, Lungenmaschinen etc.
Es fliegen seit Oktober zwar wieder Flugzeuge, jedoch praktisch ohne Touristen. Thamel, Kathmandus "Shoppingmeile" ist leer, alle Läden sind geschlossen. Etwa 15% der nepalesischen Bevölkerung arbeiten im Tourismus, nun sind alle arbeitslos - die ganze Branche liegt am Boden.
Auch nepalesische Gastarbeiter, welche vor der Pandemie in den Golfstaaten oder in Indien arbeitstätig waren und von dort aus regelmässig Geld in ihr Heimatland geschickt haben, verloren ihre Stelle und mussten zurück nach Nepal. Nun sind sie arbeitslos und ganze Familien bekommen keine Unterstützung mehr. Bisher haben schon etwa 4'000 Nepalesen aus allen Einkommensschichten Selbstmord begangen. Darunter zum Beispiel Hotelbesitzer, welche durch den fehlenden Tourismus ihre Mieten nicht mehr zahlen können und den Druck im ertrinken der Schulden nicht mehr aushielten.
Unterstützung von der Regierung gibt es keine, Weder zinslose Darlehen, noch Steuer- oder Mietzinssenkungen. Die Korruption ist nach wie vor ein grosses Problem. Im Sommer gingen viele Nepalesen auf die Strasse, um gegen die Regierung zu demonstrieren– hoffnungslos.
Die öffentlichen Schulen sind seit März geschlossen. Privatschulen für die obere Mittelschicht bieten nun Klassen per Internet an.
Kinder aus armen Verhältnissen, welche die öffentlichen Schulen besuchen und keinen Computer besitzen, erhalten momentan keine Schulbildung. Die Lücken zwischen arm und reich werden immer grösser.
Die meisten Menschen auf dem Land haben genügend zu Essen, weil sie einen kleinen Bauernhof mit eigenem Anbau unterhalten. In der Hauptstadt Kathmandu gibt es mehr Versorgungsprobleme. Die Grundnahrungsmittel werden immer teurer und die Bevölkerung kann es sich nicht mehr leisten, und leidet teilweise an Hunger.
Um die aktuelle Not in Nepal etwas zu lindern, hat NepalTara gemeinsam mit sehr zuverlässigen, seriösen nepalesischen Kontaktpersonen unter Corona leidende Menschen notfallmässig unterstützt:
Ramu, Leiter des Bodhi Guesthouses in Kathmandu: CHF 2000
Unterstützung von Tagelöhnern (welche im Moment keine Arbeit haben), Kranken, Alleinstehenden und alten Menschen in seinem Dorf mit Grundnahrungsmitteln.
Reema, Lions Club Kathmandu: CHF 2200
Unterstützung von sehr armen Schülerinnen und ihren Tagelöhner - Familien mit Grundnahrungsmitteln, Sanitätsmaterial etc.
Parishkrit, Leiter von Kaamchha: CHF 1100
Unterstützung der Ekata Schule mit Druckmaterial, Büchern, Masken, Desinfektionsmittel etc.
Insgesamt hat NepalTara CHF 5300 für die unter Corona leidenden Menschen überwiesen.
wir werden auch weiterhin notfallmässig die Bevölkerung finanziell unterstützen.
Nepal ist nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt, mit einem Durchschnittseinkommen von etwa CHF 100 pro Monat.
Auch heute noch arbeitet mehr als die Hälfte der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Da es bis vor kurzem keine zuverlässige elektrische Versorgung gab, existiert kaum Industrie, wodurch vieles aus den umliegenden Ländern importiert wird.
Nach dem grossen Erdbeben im Jahr 2015, welches 10'000 Menschen das Leben nahm, wurde mit Hilfe von vielen Ländern und Organisationen das Land wieder aufgebaut. Nun wird Nepal durch die Corona-Pandemie erneut von einer grossen Krise getroffen und in seiner Entwicklung zurückgeworfen.
EINIGE PROBLEME IN NEPAL
EINIGE LÖSUNGEN FÜR NEPAL